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Trachten

Alte Rehnaer Mädchentracht

Bauerntrachten zählen zu den wertvollsten Schätzen unserer Kultur. Zwei seltene Stücke sind in unserem Familienbesitz.

Unsere Familie besitzt zwei empfindliche Mädchen-Trachten aus Rehna. Eine davon haben wir von Paula (17) anlässlich des G8 Gipfels (2007) auf der Strandpromenade vor dem Ostsee-Grenzturm und beim Strandresidenz-Stockanker als Blickfang tragen lassen. Es sind solche mecklenburgischen Bauerntrachten, wie sie im 19. Jahrhundert im Bereich der Klosterstadt Rehna getragen wurden. Es ist möglich, dass die Trachten aus dem Bereich des Kirchspiels Lübsee (Landkreis Nordwestmecklenburg) stammen. Unsere Familie hat diese historischen Kleider seit 50 Jahren im Familienbesitz und zeigte eine davon überhaupt erst zum zweiten Mal öffentlich. Zuvor wurde diese Mädchentracht nur um 1979 auf den Mecklenburger Heimattagen in Ratzeburg öffentlich getragen. Die ganze andere Zeit waren alle Trachtenteile mit Mottenschutz und lichtgeschützt verpackt.

Originale mit kostbaren Stickereien

Große Teile der Tracht sind noch original. Hervorzuheben ist die kostbare Stickerei des Brusttuches: Sie wurde nicht von Berufsstickerinnen gearbeitet, sondern von den Trägerinnen selbst nach freiem Entwurf gestaltet. Auch die Materialien der nachgearbeiteten Trachtenteile, wie die der Pie (Rock und Mieder in einem Stück) oder der Haube, entsprechen denen der Originale. Sie sind auch schon etwa 70 bis 80 Jahre alt und genauso empfindlich wie die sehr alten Teile, die es auf ein Alter von etwa 150 Jahre bringen.
Alle Teile der Tracht sind aus Wolle, Leinen, Seide und Baumwolle (Strümpfe) gearbeitet, also aus Naturfasern. Diese sind inzwischen hochempfindlich und dürfen nur in Ausnahmefällen dem Tageslicht und der Sonne ausgesetzt werden.

Trachten tragen will gelernt sein

Heidemarie Frimodig vom Volkskundemuseum in Schönberg/Mecklenburg und Rita Völzer vom „Plattdütschen Verein to Rehna“ haben alle Teile der Tracht begutachtet und Paula beim richtigen Anlegen der Tracht beraten. Das korrekte Anziehen und Tragen einer so empfindlichen Original-Tracht will gelernt sein. Da die Originalhaube schon in einem desolaten Zustand ist und nicht mehr getragen werden kann, hatte Rita Völzer dankenswerterweise Paula während des G8-Gipfels ihre Rehnaer Mädchenhaube (Stierthüll‘) aus roter Seide zur Verfügung gestellt. Die Frauenhauben sind schwarz. Die von Paula 2007 getragene „Rhe(e)insche Dracht“ wurde wieder gesäubert und mottensicher lichtgeschützt verpackt, um sie auch für nächste Generationen zu erhalten. Wir prüfen zurzeit die Möglichkeiten, sie in einer speziellen Vitrine in unserem Hause auszustellen.

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Aus längst vergangenen Zeiten

Historiker berichten übereinstimmend, dass alte Leute ihnen oft das glanzvolle Bild geschildert haben, welches früher die Gotteshäuser an Sonn- und Festtagen boten. Ein früherer Augenzeuge berichtete, dass er als Knabe 1877 vom Chor der Rehnaer Kirche 112 Bauernfrauen und -töchter in solch einem Gewand gezählt habe. Den Rehnaer „Stiertmützen“, so genannt wegen der langen, über den Rücken hängenden Bänder, konnte man noch bis zum 1. Weltkrieg häufig begegnen. Die letzte ständige Trachtenträgerin starb in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Die wirklich alten Trachten sind heute in Museen ausgestellt oder werden noch in Privatbesitz als kostbarer Schatz gehütet. In den Heimatvereinen findet man mehr oder minder sorgfältig nachgearbeitetes „Buerntüg“. Die Akribie mit der die Rehnaer Tracht im „Plattdütschen Verein to Rehna“ nachgearbeitet wurde und wird, ist kaum zu überbieten. Dort wird noch mit der Hand genäht und gestickt.


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